Briefwechsel mit E.
L-I- E- B -E,
Liebe - fühlen, spüren, sein, jemanden
besitzen und besitzt werden.
Aber ich
gehör nur mir.
Ich will
hier nichts tragisch und dramatisch darstellen, da nichts tragisch und
dramatisch ist. Mein Leben ist grandios. Denn ich fühl mich grandios. Nur ich.
Es ist
schwierig, jemanden davon zu überzeugen, dass Kunst und Literatur wichtig sind
für die kulturelle Aufgeschlossenheit und das kreative Schaffen von Menschen.
Es ist ebenso schwierig, seine eigenen Ansichten über die Welt und die
Menschheit zu entwickeln. Aber noch schwieriger ist es, jemanden zu finden, der
diese Ansichten nicht als irrational und leichtsinnig betrachtet, sondern als
abenteuerlich und willensstark.
Ich fühl
mich nicht alleine, auch wenn ich in dem Sinn alleine bin, denn es ist nicht
einfach mich von etwas zu überzeugen. Viele Dinge mache ich aus reiner Spontanität,
aber wenn ich etwas wirklich möchte, kämpfe ich aus Leidenschaft darum. Ich bin
ein Meister des Allein seins, denn ich fühle mich gut dabei. Ich bin gut in den
Aktivitäten, die ich ausübe. Ich bin gut darin, meine verrückte Meinung zu
verteidigen. Ich genieße meine Zeit für mich und ich kann viel daraus lernen.
Möglicherweise kann ich auch viel aus einer anderen Person lernen, aber ich bin
meines Erachtens einfach im Moment nicht bereit dazu, auch wenn ich es manchmal
gern wäre.
Ich bin
gerne vertieft in mein Schaffen und Tun, denn es ist im Endeffekt immer das,
was mich zu mir selbst macht. Manchmal fühl ich mich einfach zu sehr
eingegrenzt von anderen Menschen, was mir verdeutlicht, dass ich mich noch
nicht ausgelebt habe. Ausleben heißt nicht jede Nacht mit einer anderen Person
schlafen und im Konsum von Alkohol zu versinken, sondern jede Nacht sich neu
entdecken; mit einem Buch, mit einem Film, mit Inspirationen, die man tagsüber
erlebt.
Ich glaube,
genau dann, wenn ich mich von einer anderen Person nicht eingezäunt, sondern
gestärkt in meiner Selbstfindung fühle, genau dann habe ich auch die Person
gefunden, die mich verzaubert. Und möglicherweise ist dieser Mensch ganz anders
als ich, aber er hat etwas, das mich verzaubert. Ich möchte dann nur mehr
denken: du, du, du, du, nur du allein und niemand anders kann mich so sehr
erreichen. Niemand anders kann mich so bereichern. Niemand anders kann mich so
verstehen.
Und bis das
passiert genieß ich die Liebe; die Liebe zu mir selbst.
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