Samstag, 9. April 2016

liebe.



Briefwechsel mit E.


L-I- E- B -E, Liebe -  fühlen, spüren, sein, jemanden besitzen und besitzt werden.
Aber ich gehör nur mir.
Ich will hier nichts tragisch und dramatisch darstellen, da nichts tragisch und dramatisch ist. Mein Leben ist grandios. Denn ich fühl mich grandios. Nur ich.
Es ist schwierig, jemanden davon zu überzeugen, dass Kunst und Literatur wichtig sind für die kulturelle Aufgeschlossenheit und das kreative Schaffen von Menschen. Es ist ebenso schwierig, seine eigenen Ansichten über die Welt und die Menschheit zu entwickeln. Aber noch schwieriger ist es, jemanden zu finden, der diese Ansichten nicht als irrational und leichtsinnig betrachtet, sondern als abenteuerlich und willensstark.
Ich fühl mich nicht alleine, auch wenn ich in dem Sinn alleine bin, denn es ist nicht einfach mich von etwas zu überzeugen. Viele Dinge mache ich aus reiner Spontanität, aber wenn ich etwas wirklich möchte, kämpfe ich aus Leidenschaft darum. Ich bin ein Meister des Allein seins, denn ich fühle mich gut dabei. Ich bin gut in den Aktivitäten, die ich ausübe. Ich bin gut darin, meine verrückte Meinung zu verteidigen. Ich genieße meine Zeit für mich und ich kann viel daraus lernen. Möglicherweise kann ich auch viel aus einer anderen Person lernen, aber ich bin meines Erachtens einfach im Moment nicht bereit dazu, auch wenn ich es manchmal gern wäre.
Ich bin gerne vertieft in mein Schaffen und Tun, denn es ist im Endeffekt immer das, was mich zu mir selbst macht. Manchmal fühl ich mich einfach zu sehr eingegrenzt von anderen Menschen, was mir verdeutlicht, dass ich mich noch nicht ausgelebt habe. Ausleben heißt nicht jede Nacht mit einer anderen Person schlafen und im Konsum von Alkohol zu versinken, sondern jede Nacht sich neu entdecken; mit einem Buch, mit einem Film, mit Inspirationen, die man tagsüber erlebt.
Ich glaube, genau dann, wenn ich mich von einer anderen Person nicht eingezäunt, sondern gestärkt in meiner Selbstfindung fühle, genau dann habe ich auch die Person gefunden, die mich verzaubert. Und möglicherweise ist dieser Mensch ganz anders als ich, aber er hat etwas, das mich verzaubert. Ich möchte dann nur mehr denken: du, du, du, du, nur du allein und niemand anders kann mich so sehr erreichen. Niemand anders kann mich so bereichern. Niemand anders kann mich so verstehen.
Und bis das passiert genieß ich die Liebe; die Liebe zu mir selbst.

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