Samstag, 23. April 2016

HUNGER!



Für die Vienna-Gang & alle Leute, die sich angesprochen fühlen!

Ich bin hungrig nach mehr.
Ich bin hungrig nach mehr Leuten, die nach Transzendenz streben und nach Selbstverwirklichung, statt nach der immer wiederkehrenden moralischen Vorstellung eines perfekten Menschen unserer abgöttisch langweiligen, konservativen Gesellschaft.
Ich bin hungrig nach unserem Freigeist und hungrig nach stundenlangen Gesprächen über Gott und die Welt bei einigen lächerlich, nahezu untrinkbaren Gläsern des billigsten und abführendsten Weines, den wir jemals getrunken haben!
Ich sauge die Aura von Menschen in mir auf, die gute Musik nicht nur gute Musik sein lassen, sondern sich damit identifizieren und dafür leben und abermals leben und leben und einfach nur leben.
Mein knurrender Magen nach intellektuellem Schwachsinn, nach Büchern, nach ekstatischen Wortgefechten, nach Euphorie und verdammt guten Kaffee, hört gar nicht mehr auf zu knurren. Ich gehe in irgendwelche Läden, nur um ein paar nette Bilder zu suchen, die ich mir in meine Wohnung hängen kann, um mir immer wieder klarzumachen wie mächtig begeisternd diese Stadt, dieses Leben, diese Generation ist. Ich will nicht als eine Person in Erinnerung bleiben, die eine Möchtegerndesignerkleidungsfanatikerin à la Gucci und Prada ist und mit ihrem Geld um sich wirft, sondern die einfach nur begeistert von der tollen Kunst vor unserer Haustür und an jedem anderen Fleck unseres wunderschönen Himmels ist.
Ich bin hungrig, hungrig, hungrig nach mehr von unserer Sorte. Nach mehr Leuten, die nicht alles nur so hinnehmen. Nach mehr verdammt guten Menschen, die mir von vorne bis hinten ins Gesicht sagen wie großartig oder schrecklich ich bin. Jedes Wort. Immer nur die Wahrheit. Ich kann die ganze düstere Welt der Heuchler nicht mehr riechen und schmecken sowieso nicht mehr. Ich brauch zu niemandem freundlich sein, der auch nicht beabsichtig ehrlich freundlich zu mir zu sein.
Ich bin so unbeschreiblich süchtig nach Menschen, die sich für nichts rechtfertigen müssen, was sie sagen oder tun. Denn keiner von uns muss sich auch nur für irgendwas dergleichen rechtfertigen. Wir müssen uns nicht hunderttausendmal am Tag bei jedem entschuldigen oder auch nur irgendwelche Schulgefühle für unsere verdammt individuelle Meinung haben!
Ich kann es nicht in Worte fassen wie unglaublich hungrig ich nach Menschen bin, die schlichtweg von ihrer Einzigartigkeit profitieren. Bewegen. Atmen. Immer ganz, niemals nur so halb. Nur so halb.
Ich brauche die Menschen, die durch mein Weltall fliegen, meine Luft aufsaugen, zu meinen Wurzeln abtauchen, weil sie dieselben Wurzeln haben wie ich. Wir sind alle 0815 Menschen von Stadt und Land. Es ist keiner besser oder schlechter.
Punkt ist, was man aus sich selbst macht. Punkt ist, wie man die Welt für sich erlebt und sich mit ihr dreht. Punkt ist, wie sehr man dazu fähig ist, seinem Hunger immer wieder nachzugehen.
Deshalb bin ich verdammt nochmal einfach nur hungrig nach mehr.

AMEN!
AMEN!
AMEN!

Sonntag, 10. April 2016

riffelchips-blues.

für mein essen, du bist das beste auf erden!

zeig mir, was du jemals entdeckt und erschaffen hast, sag mir was du jemals gedacht und gesehen hast. wir erobern die welt in unserem eigenen fleisch und blut, und tanzen dabei zum riffelchips blues.

unsere leidenschaft ist so tief wie die herzlinien in unseren händen, unsere energie strahlt weiter als durch unsere eigenen vier wände. wir leuchten so hell wie meine rosa schreibtischlampe. Und fühlen uns so lebendig wie ein schimpanse.

Baby, du zeigst mir wie man die kaffeemaschine bedient. du sagst, welcher bonsai mehr luft und liebe verdient.
du, nur du, mein herzblatt entscheidest wie schwarz meine haare sind. nur du lachst mit mir wie ein kind.
nur du, nur du, nur du stehst an erster stelle meiner langen queue,
denn du bist der sinn des riffelchips-blues.

no riffelchips, no party.
go m&ms, no smarties.
kartoffel und nüsse statt tomati,
ich bin dö und nicht kathi.
ich werd auf jede trommel schlagen.
werd mich über jedes pesto, das nicht genovese ist beklagen.
aber eines muss ich dich noch fragen:
welches bier wirst du besser vertragen?

ich sag nicht mäh und nicht muh,
lass mich nicht in frieden, lass mich nicht in ruh.
du bist die nummer eins in meiner long long queue, denn du spielst für mich den riffelchips-blues.
ich sags nochmal: du bist meine süßkartoffel und ich bin dein tofu, zusammen sind wir vegan.
äääh lieber nicht, weil ich pancakes mit topfen so mag.
du bist die erdbeere in meinem green-smoothie, weil du bist so sexy und so groovy, wie mein riffelchipsblues.
drum sag ich: nur du, nur du, NUR DU!

Samstag, 9. April 2016

liebe.



Briefwechsel mit E.


L-I- E- B -E, Liebe -  fühlen, spüren, sein, jemanden besitzen und besitzt werden.
Aber ich gehör nur mir.
Ich will hier nichts tragisch und dramatisch darstellen, da nichts tragisch und dramatisch ist. Mein Leben ist grandios. Denn ich fühl mich grandios. Nur ich.
Es ist schwierig, jemanden davon zu überzeugen, dass Kunst und Literatur wichtig sind für die kulturelle Aufgeschlossenheit und das kreative Schaffen von Menschen. Es ist ebenso schwierig, seine eigenen Ansichten über die Welt und die Menschheit zu entwickeln. Aber noch schwieriger ist es, jemanden zu finden, der diese Ansichten nicht als irrational und leichtsinnig betrachtet, sondern als abenteuerlich und willensstark.
Ich fühl mich nicht alleine, auch wenn ich in dem Sinn alleine bin, denn es ist nicht einfach mich von etwas zu überzeugen. Viele Dinge mache ich aus reiner Spontanität, aber wenn ich etwas wirklich möchte, kämpfe ich aus Leidenschaft darum. Ich bin ein Meister des Allein seins, denn ich fühle mich gut dabei. Ich bin gut in den Aktivitäten, die ich ausübe. Ich bin gut darin, meine verrückte Meinung zu verteidigen. Ich genieße meine Zeit für mich und ich kann viel daraus lernen. Möglicherweise kann ich auch viel aus einer anderen Person lernen, aber ich bin meines Erachtens einfach im Moment nicht bereit dazu, auch wenn ich es manchmal gern wäre.
Ich bin gerne vertieft in mein Schaffen und Tun, denn es ist im Endeffekt immer das, was mich zu mir selbst macht. Manchmal fühl ich mich einfach zu sehr eingegrenzt von anderen Menschen, was mir verdeutlicht, dass ich mich noch nicht ausgelebt habe. Ausleben heißt nicht jede Nacht mit einer anderen Person schlafen und im Konsum von Alkohol zu versinken, sondern jede Nacht sich neu entdecken; mit einem Buch, mit einem Film, mit Inspirationen, die man tagsüber erlebt.
Ich glaube, genau dann, wenn ich mich von einer anderen Person nicht eingezäunt, sondern gestärkt in meiner Selbstfindung fühle, genau dann habe ich auch die Person gefunden, die mich verzaubert. Und möglicherweise ist dieser Mensch ganz anders als ich, aber er hat etwas, das mich verzaubert. Ich möchte dann nur mehr denken: du, du, du, du, nur du allein und niemand anders kann mich so sehr erreichen. Niemand anders kann mich so bereichern. Niemand anders kann mich so verstehen.
Und bis das passiert genieß ich die Liebe; die Liebe zu mir selbst.

Sonntag, 3. April 2016

Wien, nur du und ich allein!



Ich wusste lange nicht wer ich wirklich bin. Ich war immer da, aber konnte mich nie wirklich zeigen.
Viele Menschen haben meine Ansichten vom Leben nicht so aufgefasst wie ich, und ich habe ihre Ansichten nicht so aufgefasst wie sie. Einige Dinge, die ich jetzt über mich selbst herausgefunden habe, lagen lange im Verborgenen und es gibt noch so viel mehr für mich zu entdecken.
Aber hier sind nur wir beide, Wien und ich. Allein.

Es ist nicht nur die Tatsache, dass wir lernen müssen allein zu leben. Es ist die Kunst zu lernen, allein sein zu können. Es hat nicht jede Person, jede Minute am Tag Zeit für jemanden und man wird niemals jeden Menschen in einer Großstadt kennenlernen. Oftmals ist man einfach auf sich allein gestellt. Jeder hat Angst davor, aber eigentlich ist allein sein schön. Die bezauberndsten Orte und viele neue Erkenntnisse entdeckt man nur mit sich selbst.
Möglicherweise werde ich irgendwann in meinem Leben einen Wien Guide schreiben und alle Sehenswürdigkeiten darin festhalten, die ich als sehenswert erachte. Aber es werden höchstwahrscheinlich nicht der Stephansdom oder das Schloss Schönbrunn sein. Eine Stadt zu besichtigen und in einer Stadt zu leben sind zwei ganz andere Erlebnisse.
Im Vergleich zu „Zuhause“ findet man hier genau, die Orte, die zu einem selbst passen. Und oft muss man auch erkennen, dass Zuhause dann auch kein Ort mehr ist, sondern nur ein Gefühl. Es gibt viele Lokale, in denen ich mich sehr wohl fühle, aber mein Bier schmeckt am köstlichsten in einer kleinen abgefuckten Bar namens „Schikaneder“. Eine Musikgymnasiumabsolventin weiß natürlich, dass es zur kulturellen Bildung gehört seinen Spritzweinrausch an einem Ort zu genießen, der nach dem Mann benannt ist, der das Libretto zu Mozarts Zauberflöte geschrieben hat.  Oh mein Gott!
Jedoch ist das allerschönste Gefühl am Sonntag bei einer Menge Sonnenschein durch Wien zu spazieren und man dabei feststellt, wie man sich selbst um 180 Grad drehen kann. Vielleicht sehen andere Menschen es mir nicht immer an, aber ich sehe es mir an.
Hin und wieder könnte ich einfach nur unentwegt gehen und gehen und gar nicht mehr aufhören zu gehen, weil ich mich dabei so frei fühle wie nie zuvor. Ich kann die Interessen ausleben, die ich nie vorher ausleben konnte und habe Menschen in mein Leben aufgenommen, die meine Meinung über Gott und die Welt teilen. Ich habe erkannt, dass man sich nicht dafür schämen muss anders zu sein, und dass es mir egal sein kann, was andere davon halten. Und auch wenn ich es manchmal glaube, ich werde nicht einsam und verlassen sterben, denn ich habe ja bereits gelernt, dass auf sich selbst gestellt sein etwas positives sein kann. Aber in der Gegenwart kann ich glücklich behaupten,  es gibt für mich gerade nur ein perfektes Paar, nämlich Wien und mich; und zusammen sind wir allein!