Donnerstag, 5. Mai 2016

wein.



Berauscht von der Welt, berauscht von dir.
Wir trinken Bier auf Wein, und Wein auf Bier.
Unser Redefluss ist nicht zu stoppen, denn wir schwimmen weiter und weiter bis ans Ende,
denn wir sind noch nicht in der Zukunft. Wir leben nur jetzt und hier.
Wir sind zu jung für die Liebe, wir sind zu interessiert an Philosophie
Sind die Könige der Diebe, gefangen im bahnbrechenden Zustand der Euphorie.
Wir können noch nichts vom Leben erzählen, denn wir haben ja noch nicht einmal gelebt,
die gleichen Themen immer wieder, so als ob man auf Wolke 7 schwebt.
Wir wollten für immer siebzehn sein und so tun als müssten wir jedem gefallen,
wir bemerken dabei nicht einmal, dass wir schon bereits nur mehr so dahinlallen.
Wo ist der Dancefloor? Warum sitz ich immer noch an meinem Küchentisch?
 Aber aja stimmt, gute Gespräche stehen auf meiner Bucketlist.
Wir sind die Generation der freien Liebe, nur ohne LSD.
Wir leben für freie Triebe, nichts schränkt uns ein.
Wir sind nie allein, auch wenn’s so scheint, denn selbst wenn nichts mehr in der Flasche ist, schenken wir erneut ein.
Inzwischen haben wir beide schon den Faden verloren, aber vielleicht wickeln wir ihn ja wieder auf.
Und dann wieder runter und rüber und rauf.
Das alles ist wie eine Achterbahnfahrt. Heute ist meine Wohnung der Vergnügungspark.
Denn mehr haben wir nicht als das alles hier und dann trinken wir noch ein Bier.
Wir sind gute Freunde und gute Redner, wir sind gute Pfarrer, haben eine gute Leber.
Wir sind gute Menschen, wir sind gute Ziegen, wir sind gute Enten, wir leben in Frieden.
Wir sind gute Seelen, die sich quälen. Wir sind gute Affen, die nichts raffen.
Wir sind gute Bücher, wir sind gute Papageien, wir sind gute Rehe mit Geweih.
Nichts ist für ewig, nur der Regenbogen und ich.
Manchmal tanz ich auch nur so für mich.
Und  wir haben geschworen, solche Nächte wie diese, ziehen wir uns ab nun öfter rein,
denn was haben wir zu verlieren? Wir sind nur berauscht vom Wein.

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