Samstag, 4. Februar 2017

mein mensch sein.



Willkommen im Club, ich bin wieder zurück, vielleicht war ich nur eine Zeit lang verrückt.
Ich bin immer noch dieselbe, die im Winter mit vier Decken schläft.
Ich bin immer noch dieselbe, die der gleiche Lifestyle bewegt.
Ich hör immer noch "Bitter Sweet Symphony" nur akustik, find immer noch die gleichen Witze lustig.
Ich trag noch immer gern Lippenstift - am liebsten violett.
Und ich HASSE Socken in meinem Bett.
Aber so manches hab ich einfach nicht im Gespür, was zu neuen Erkenntnissen führt.


Ich steh für mehr Liebe, mehr Spritzwein, Dancing in the Moonlight & Poesie.
Ich bastle mir mein gold-silbernes Pappkartonfeuerwerk und feier meine eigene Party mit mehr Symmetrie.
Ich brenn wieder für neue Abenteuer, tiefgehende Geschichten, die Rückstände hinterlassen wie das Salz in der Sonne.
Ich web mir mit der feinsten Seide meinen Moment ein, denn ich will wieder mein Mensch sein.


Meine schwarzen Haare beweg ich mit zu viel Dynamik für Asia-Österreich, und passt es jemandem nicht, dann ist es mir gleich, denn ich bin ein JA! und kein "vielleicht?"!!
Meine Oma sagte früher immer " die Typen stehen sicher mal Schlange bei dir",
aber nein danke, ich steh lieber Schlange bei den Modern Classics bei Thalia.
Und hin und wieder bin ich auch nur ein Mensch, der manche Dinge vermisst,
aber ich wart nicht darauf, dass mich morgen eine neue Muse küsst,
denn ich bin Realist.


Ich steh für mehr Liebe, mehr Spritzwein, Dancing in the Moonlight & Poesie.
Ich bastle mir mein  gold-silbernes Pappkartonfeuerwerk und feier meine eigene Party mit mehr Symmetrie.
Ich brenn wieder für neue Abenteuer, tiefgehende Geschichten, die Rückstände hinterlassen wie das Salz in der Sonne.
Ich web mir mit der feinsten Seide meinen Moment ein, denn ich will wieder mein Mensch sein.


Und abends geh ich auf ein Bier oder manchmal auch zwei. Und hat keiner Zeit für mich, dann mach ich‘s halt allein.
Manchmal stricke ich auch mein ganzes Winteroutfit und mach auf Netflix & Chill.
Und keiner außer mir wählt den Film, den ich will.
Ich steh auf Drama, aber Baby nicht mit allen Menschen,
hab nun mal auch nicht alle meine Nerven zu verschenken.
Und manchmal lieg ich stundenlang wach in meinen vier Wänden in Wien,
wär aber viel lieber ungestüm auf einer Party in Berlin.
Und dann beschließ ich jetzt sofort, dass ich nur neue Pläne brauche zum aufblühn'
und dann merk ich erst so richtig, wie die Monate nur so vorbei ziehn‘.


Ich steh für mehr Liebe, mehr Spritzwein, Dancing in the Moonlight & Poesie.
Ich bastle mir mein gold-silbernes Pappkartonfeuerwerk und feier meine eigene Party mit mehr Symmetrie.
Ich brenn wieder für neue Abenteuer, tiefgehende Geschichten, die Rückstände hinterlassen wie das Salz in der Sonne.
Ich web mir mit der feinsten Seide meinen Moment ein, denn ich will wieder mein Mensch sein.

Heute schließ spontan neue Bekanntschaften und wir lachen uns die Seele aus den Leibern,
und morgen näh aus Lust und Laune ein paar neue Kleider.
Denn es gibt nur zwei Dinge die mein Leben beschreiben.
Das ist die Euphorie und Gedichte schreiben.

Mittwoch, 27. Juli 2016

nachts.



Wer bist du nachts – nachts, wenn alle anderen schlafen? Wer bist du nachts, dann wenn dich niemand hört?
 Nachts, nachts sind wir impulsiv. Nachts sind wir wie Tiere. Nachts brauchen wir nicht viel. Nachts sind wir Minimalisten.
Nachts haben wir keine Hemmungen mehr voreinander. Wir haben keine Angst uns zu erzählen, was uns bewegt, wohin es uns treibt.
Nachts beleben wir unsere Fantasie. Nachts sind wir zueinander ehrlich. Wir sind erst dann so richtig sensibel. Alles woran wir zweifeln bezweifeln wir nachts.

Und wo sind unsere Zweifeln, wenn die Sonne aufgeht? Wir legen unsere Maske wieder an, wenn es hell wird. Denn tagsüber sind wir die Kleinstadtmenschen, die alles tun und alles durchleben, wie alle anderen, und sich ihrer Meinung unterwerfen und alles teilen mit ALLEN, mit ALLEN anderen.
Doch wer sind wir nachts? Nachts, wenn wir den Text unseres Lebens schreiben wollen. Nachts, wenn wir weinen voller Traurigkeit. Und wir schreiben den Text unseres Lebens, vollgepackt mit Melancholie.
Und alles was wir haben sind Bücher und Kunst und Flaschen voller Wein. Wir sind wie Philosophen so frei und allein. Wir haben unsere Stadt, wir haben unsere Lieder. Wir haben unsere Nacht und verändern uns immer wieder. Wir plädieren für mehr Endorphine, wir plädieren für unser Leben. Wir warten bis wir uns nachts zum ersten Mal wieder regen.
Wir werden noch 1000 Jahre so weiter machen, wenn wir nicht auch im echten Leben erkennen, dass die Zeit, die uns bleibt, beginnt für immer wegzurennen. Und wir warten und warten, denn wir gehen nur nach unserem Kopf, nicht nach unserem Herzen. Uns ist nur wichtig, dass wir gut dastehen.
Aber nachts – nachts beginnen wir zu erzählen. Du beschreibst mir deine Geschichte mit Leib und Seele. Und ich erzähl dir meine. Ich will jedes Detail von dir jetzt erfahren, denn ich will wissen wer du bist, wenn die anderen schlafen.
Ich will wissen wer du bist, will jeden Teil davon berühren. Ich will wissen wer ich bin, will jeden Teil von mir spüren. Ich will raus aus diesem Käfig, denn ich bin sonst für immer hier gefangen. Lauf mit mir weg. Hau mit mir ab.
Ich will weg von diesem Ort. Ich will weg von allem hier. Doch es zieht mich immer wieder zurück, warum lässt sie mich immer wieder los? Wo ist sie, wenn ich sie brauche? Wo ist meine Nacht?
Und ich tippe im Rhythmus. Ich tippe mit jedem Atemzug. Ich schreibe den Text meines Lebens. Für mich.
Ich brauche nicht mehr euren Anschub, denn ich warte nur mehr auf dich. Ich warte nur mehr auf ein „wir“. Ich warte darauf, dass wir alle Monster zusammen bekämpfen. Ich warte darauf, dass wir zusammen fliegen. Ich warte, ich warte, aber ich will es auch endlich mal machen.
Ich bin wie in Trance. Ich bin gar nicht mehr ich. Ich fühl mich so leer. Wo bin ich hier?
Ich bin hier in der Nacht. Denn für mich gibt es nur die Nacht.

Und die einzige philosophische Frage, die ich mir wirklich jeden Tag stelle ist: Wer? WER sind wir nachts, wenn alle anderen schlafen?
Und manchmal vergesse ich den Sinn des Lebens, und muss nochmal anfangen Jack Kerouac zu lesen. Und ich werde daran erinnert, es gibt noch mehr Menschen wie mich. Nur wo? Wo auf der Welt?
Und dann fühl ich mich wieder einsam, dann fühl ich mich wieder so allein. Doch das Leben lehrt dir als allererstes eines – sei doch mal allein.
Und irgendwann frisst der Konsum auch meine eigenen 35 Quadratmeter auf, in denen ich immer wieder nach Dingen gesucht habe; in denen ich immer wieder nach mir selbst gesucht habe. Und irgendwann beherrscht sogar das letzte Stück Plastik diese Welt, und wir sterben alle, an den Taten unserer selbst.
Und genau dann, dann warte ich auf dich, nachts.

Und wer sind wir nachts, wenn alle anderen ahnungslos ihren Tag im Schlaf verarbeiten? Wir beginnen unseren Tag erst dann. Wer sind wir dann, wenn alle anderen zuschauen, wie die Welt in sich zusammenstürzt? WER? WER SIND WIR DANN?
Und du analysierst erschüttert die IKEA Verkaufsphilosophie. Du erstellst ein Profil von jedem Möbelstück deines Zuhauses, während ich durch den Regen tanze, voller Unbeschwertheit. Und du glaubst noch immer, du bist etwas Besonderes. Aber du bist austauschbar. Alles auf der Welt ist austauschbar.
Und manchmal wünsch ich mir einen zweiten Planeten, zu dem ich fliehen kann, wann auch immer ich dazu das Bedürfnis verspüre. Denn werdet erwachsen! Aber ich will nie erwachsen werden.
Und die einzige, die mich verstehen kann, wenn meine Lichterkette über meinem Bett im Dunkeln leuchtet, ist die Nacht. Und dann frage ich dich, wer bist du dann nachts, wenn alle anderen schlafen?

Sonntag, 10. Juli 2016

bewegung.



Stell dir vor das Leben ist eine Welle. Eine Welle ist immer in Aufregung, sie bleibt nie willkürlich stehen. Irgendwann muss die Welle weiterziehen. Sie zerfällt und rappelt sich wieder auf. Die Welle ist manchmal still, manchmal ist sie aber auch wütend. Sie lebt je nach ihrer Stimmungslage und man kann sie nie beeinflussen. Und obwohl, die Welle manchmal so ruhig ist, dass man sie kaum noch bemerkt, bleibt sie immer in Bewegung.


Manchmal muss etwas Einschlaggebendes in unsrem Leben passieren, damit wir bemerken, dass wir nicht mehr so weitermachen können wie bisher. Es ist vielleicht nicht das Ereignis selbst, das uns dazu veranlasst, etwas in uns passieren zu lassen, sondern einfach nur die Zeit der Veränderung, in der wir begreifen, dass wir unbewusst Neues von uns selbst lernen können.
Vielleicht ist oft ein Sprung ins kalte Wasser die einzige Möglichkeit, um einen Schritt nach vorn zu wagen. Riskieren setzt uns oft mehr in Bewegung als ständiges Bezweifeln und Nachgrübeln. Man muss sich nicht gleich vor einen fahrenden Zug werfen, um seine Probleme zu lösen. Manchmal muss man einfach einen neuen Weg finden, um damit umzugehen.

Jeder Neuanfang ist eine Chance auf mehr Bewegung in unsrem Leben. Jeder Neuanfang treibt uns dazu an, nicht mehr still zu sitzen, sondern endlich mal wieder die Tatsachen in die Hand zu nehmen. Jeder Neuanfang lockt die Bestie aus uns heraus, um wieder Platz für das Gute zu machen.
Die Zeit, in der wir der Vergangenheit nachtrauern ist vorbei. Wir sind nicht mehr dazu bereit jedem Menschen alles recht zu machen. Wir können uns nicht immer auf das Urteil anderer konzentrieren. Wir müssen nach unserem eigenen Urteil leben. Der Moment für mehr Bewegung in unsrem Leben wird nie da sein, wenn wir ihn nicht selbst bestimmen. Die Ewigkeit ist so lange vorhanden bis wir sie verkürzen.

Hin und wieder müssen wir auch Teil einer Bewegung werden, um die Bewegung in uns selbst überhaupt zu erkennen. Wir müssen unser Individuum dazu nutzen, um Erweiterungen dazu zu bilden. Manchmal sind wir einfach zu eigen dafür, um unsere Schale abzulegen, damit unser Kern weiterwachsen kann. Meistens sind wir zu egoistisch dazu, um zu erkennen, dass auch andere Menschen uns bewegen können. Wir sind nicht nur immer für unser eigenes Leben verantwortlich, weil wir Gemeinschaftstiere sind. Aber oft ist die Einsamkeit zu zweit auch schlimmer, als die Stille allein.
Um unser Leben und das von anderen Menschen wieder ausschöpfen zu können, müssen wir wieder für mehr Bewegung plädieren. Wir müssen weiterlaufen ohne uns zurückhalten zu lassen und versuchen gegen den Strom zu schwimmen. Wir müssen wieder auf unsere Welle kommen, um sie sie zu bändigen. Denn die Welle bleibt nicht stehen. Sie bewegt.


Montag, 13. Juni 2016

der prozess des kennenlernens.



Die endlos wiederkehrende Situation, wenn Personen glauben dich zu kennen, weil sie Meister darin sind deine Verhaltensweisen zu interpretieren oder die Art, wie du dich gegenüber der Menschheit gibst, aber sich nie in irgendeiner Weise gefragt haben, wie du zu deiner Einstellung gekommen bist und was eigentlich hinter deiner Fassade steckt.

Der Prozess des Kennenlernens kann wissenschaftlich, psychologisch oder einfach nur persönlich betrachtet werden. Anfangs kennt man sein Gegenüber einfach nur vom Sehen oder vom Namen her, während man vielleicht nach einer Zeit schon intensiveren Kontakt mit diesem Jemanden gepflegt hat, und sich schon eine eigenständige Meinung über ihn bilden kann. Den Großteil der Gesellschaft rund um uns kennen wir doch wirklich nur aus den ersten beiden Blickwinkeln.

Einige Dinge haben sich im Wandel der Zivilisation geändert, viele bleiben jedoch auch gleich. So kann ich mir vorstellen, dass Vorurteile nicht nur heute ein dramatisches Thema sind, sondern auch schon vor hunderten von Jahren existiert haben.
Wir Menschen haben Vorurteile. Vorurteile gegenüber anderer Menschen. Vorurteile gegenüber anderer Nationen. Vorurteile gegenüber anderer Religionen, anderer Lebenseinstellungen, anderer Kleidungsgeschmäcker und sogar anderer Hobbies. Ich schließe mich dabei nicht aus, dass ich des Öfteren ebenso Vorurteile gegenüber manchen Personen habe, jedoch bin ich der Meinung, dass ich alt genug bin, um bereits gelernt zu haben, dass man sich zuerst selbst von einem Menschen überzeugen soll, bevor man irgendwelche positive oder negative Kritik an ihm ausübt. Dennoch bin ich mir nicht sicher, was den Rest der Menschheit daran hindert, das gleiche zu tun.  Und obwohl ich mich dabei bemühe so gut wie jeden zuerst kennenzulernen, bevor ich über ihn urteile, weiß ich trotzdem nicht, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem ich eine Person wirklich kenne. Mit all seinen Ecken und Kanten. Mit all seinen Ängsten und Erfahrungen. Bei seinem Leib und seiner Seele.
Menschen treten in unser Leben, sind über eine kürzere oder länger Spanne Teil davon, und haben dann die Wahl, ob sie weiterhin für uns wichtig sein wollen oder nicht. Ich habe schon von vielen Personen behauptet sie zu kennen, und viele davon haben auch das gleiche von mir erwartet. Jedoch haben wir uns irgendwann gegenseitig dafür entschieden, dass wir uns an diesem Zeitpunkt schon zu gut kannten. Vielleicht taten wir das ja damals auch. Doch Menschen verändern sich. Wir werden irgendwann erwachsen und kommen zu neuen Erkenntnissen, und machen auch hin und wieder 180 Grad Wendungen. Man kann in diesem Fall eben nach ein, zwei Jahren nicht mehr behaupten, dass wir uns so gut kennen.
Eigentlich hab ich es satt, wenn man mir immer wieder sagt, wie gut man über mich Bescheid weiß. Ich habe es auch satt, wenn man meint, man muss für mich entscheiden, was von den Dingen, die ich täglich von mir gebe gut oder schlecht ist. Ich glaube, wir müssen alle selbst darüber nachdenken, was für uns richtig oder falsch ist. Ich persönlich habe nun mal schon einige Taten vollbracht, die nicht gerade die klügsten waren. Doch warum sollte ich sie bereuen? Sie machen mich zu dem was ich bin. Und manchmal muss man eben auch mal auf die Nase fallen, um aus Fehlern zu lernen und sein Weltbild zu verändern.
Ich denke, dass es nur ganz, ganz wenige Menschen gibt, die uns wirklich kennen. Oftmals bleiben sie uns für eine lange Zeitspanne erhalten. Sie haben mit uns gelacht, geliebt, geweint und gelebt. Vielleicht waren wir nicht immer von Anfang an die besten Freunde, aber irgendeinen Grund muss es dafür geben, dass wir es irgendwann geworden sind. Man muss aber nicht unbedingt jahrelang mit diesen Leuten in Kontakt sein, manchmal genügt auch eine kurze intensive Zeit, in der man einander beigestanden hat. Deshalb gebe ich im Moment, neben meiner Familie, nur wenigen Leuten das Recht zu behaupten, mich wirklich zu kennen. Und das obwohl ich einen großen Freundeskreis habe. Aber wir gesagt, Menschen treten in unser Leben und haben irgendwann die Wahl, ob sie weiterhin Teil davon sein wollen oder lieber wieder gehen wollen.
Man würde meinen, dass der Prozess des Kennenlernens gerade heute durch soziale Medien viel einfacher geworden ist. Ich behaupte das Gegenteil. Es ist eigentlich viel schwieriger, denn früher war man darauf angewiesen durch persönlichen Weg einander zu zeigen, dass man sich irgendwie sympathisch findet, heute wird das per „Gefällt mir“ auf Instagram oder Facebook erledigt, und dabei bleibt es. Wir erblicken attraktive Personen auf Veranstaltungen und das erste was wir am nächsten Tag machen, ist diese Person auf jede mögliche Art im Internet zu suchen. Wir sind nicht mal mehr in der Lage dazu einfach hinzugehen und mit ihnen zu reden. Dann schickt man noch eine sogenannte „Freundschaftsanfrage“ und schon kennt man sich also?! Auch wenn das Internet unser Leben in vieler Hinsicht einfacher gemacht hat, hat es aber auch viel schwieriger gemacht, wie zum Beispiel das Kennenlernen auf persönlichem Wege.
Das wiederum möchte ich mit den Vorurteilen unserer Zeit verbinden. Durch soziale Netzwerke kann jeder sein Selbstbild so darstellen, dass er von anderen Leuten auch akzeptiert wird. Doch der Bildschirm und die Realität zeigen oft Unterschiede. Wir kennen einander von Facebook, haben somit unsere Meinung über Menschen schon übers Internet gebildet und haben auch gar keine Lust mehr einander kennenzulernen. Zudem muss ich wieder auf den „Gefällt mir“-Button zurückkommen, womit man sich sowieso schon Zuneigung vermittelt. Deshalb haben wir nicht mal mehr Lust darauf einander zu schreiben.
Ich finde das ganze System generell unnötig, da wir dadurch unsere Individualität verlieren. Und Menschen, die etwas individueller sind werden dann oft gleich als eigenartig betrachtet. Ich bin unzählige Male in meiner „echten“ Schulzeit (jetzt besuche ich ein Kolleg) mit einem Hut aufgekreuzt, und wurde gleich einmal von einigen konservativen Landeiern als Freak abgestempelt. Aber warum? Nur weil ich damals, und heute immer noch, einen etwas ausgefalleneren Kleidungsgeschmack habe? Weil ich nicht bei Tally Weijl, sondern auf Flohmärkten mein Zeug einkaufe oder es mir inzwischen sogar selbst nähe? Weil ich lieber einen Jutebeutel als eine Michael Kors Tasche trage? Vermutlich liegt mein persönliches Problem daran, dass ich die meisten Leute zu kommerziell finde, und sie im Gegensatz dazu von mir denken, dass ich nicht vom Planeten Erde stamme. Und dann stalken sie noch mein Facebook Profil und sind ganz geschockt, weil ich mich für Kunst interessiere. In der Stadt hat man es um einiges leichter als am Land, aber dennoch grenzt man sich heute entweder komplett ein oder ab.  
Ich bin für mich selbst in den letzten Tagen zu Erkenntnis gekommen, dass ich nicht immer aufgrund von Äußerlichkeiten oder Hobbies entscheiden möchte, wen ich mag oder nicht mag. Ich möchte mich davon überzeugen lassen, dass in jedem von uns etwas Gutes steckt. Ich habe auch gemerkt, dass mich viele Leute heute nicht mehr ganz so gut kennen, wie sie vielleicht vorgeben, und ich sie auch nicht mehr so gut kenne wie vor einer gewissen Zeit. Man lebt sich auseinander. So ist das Leben nun mal.
Jedoch will ich dazu appellieren, dass wir uns wieder mal intensiv damit beschäftigen, neue Leute kennenzulernen. Und obwohl ihr jetzt erfahren habt, dass ich dies lieber auf persönlichem Wege tun möchte, scheut euch bitte nicht mir auch einmal zu schreiben. Ich freue mich über neue Bekanntschaften oder was auch immer daraus vielleicht einmal wird!
 Legt eure Vorurteile gegenüber anderen Menschen ab, nur weil ihr Profilbild vielleicht nicht aus einem so guten Winkel geschossen wurde wie eures. Habt keine Angst mehr davor Leute einfach anzusprechen (oder eben anzuschreiben). Wie sollen wir einander Kennenlernen, wenn wir uns eigentlich voreinander verstecken?
Und zum Schluss möchte ich euch nochmal raten, nachzudenken wer wirklich das Recht hat, zu behaupten euch zu „kennen“. Und wem ihr eine Chance dazu geben wollt. Denn wenn wir einander keine Chancen geben und unsere Zweifel ablegen, werden wir irgendwann alle Einzelgänger werden. Aber das meine Lieben, müssen wir alle für uns selbst verhindern!

Vielen Dank an alle, die sich Zeit genommen haben, diesen Roman zu lesen.
Ihr habt einen wesentlichen Schritt dazu beigetragen, mich per Internet vielleicht auf positivem Wege besser Kennenzulernen!

Und jetzt kommt mein PS- Teil, den ich sorry Anna von dir gerade gestohlen habe. Mein Lied der Woche, oder des Monats, das ganz gut zu meiner neuen Erkenntnis passt: https://www.youtube.com/watch?v=yuTMWgOduFM